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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 46

1873 - Essen : Bädeker
46 üben. Unter dem Könige stehen als die höchsten Staats-Beamten die Minister, welche, wie der König, ihren Sitz in Berlin haben. Unter den Ministern stehen für die Provinzen die Oberprästdenten — unter diesen für die Regierungsbezirke die Regierungen — und unter den Regierungen für die Kreise die Landräthe. Es giebt im Staate 8 Minister, 11 Oberpräsidenten, 34 Regierungen und für die sämmtlichen Kreise des Staates eben so viele Landrathe. Leicht ist nun einzusehen, daß durch die große Zahl der Beamten und anderer Veranstaltungen die Verwaltung des Staates sehr viel Geld kostet. Zur Bestreitung dieser Kosten und somit zur Erhaltung der Ordnung, des Rechtes, des Gesetzes, kurz zur Beförderung der allgemei- nen Wohlfahrt ist jeder Staatsbürger verpflichtet, nach seinem Vermögen Abgaben oder Steuern an den Staat zu entrichten. Diese Steuern heißen Staats steuern und sind entweder 1. Grund- steuern, die vom Grund und Boden, 2. Klassen- und Einkommen- steuern, welche vom Vermögen oder Einkommen, oder 3. Gewerbe- steuern, die von den einzelnen Gewerben erhoben werden. Jeder brave Staatsbürger zahlt gerne die ihn treffenden Steuern und ist auch sonst überall bereit, für die Wohlfahrt des ganzen Staates nach Kräften mitzuwirken. Denn der Staat ist nächst der Familie und Gemeinde die große Gesellschaft, in welcher Gott unsern Vätern ihren Wirkungskreis angewiesen hat, in welcher sie mit ihren Familien Schutz stnden für ihr Leben, ihre Ehre und ihre Habe — er ist das Land, worin wir geboren worden, worin wir unsere Kindheit verleben und für unsern dereinstigen Lebensberuf in so vielen nützlichen Dingen unterrichtet werden: er ist unser Vaterland. Wie sollten wir unser Vaterland durch die That nicht lieben!? — Jeder aber, der sein Vaterland liebt, besitzt Vaterlandsliebe oder mit einem fremden Worte: Patriotismus. Der preußische Staat ist ein Theil von Deutschland, und die Bewohner reden meistens die deutsche Sprache. Darum ist er ein deutscher Staat, und seine Bewohner sind Deutsche. Aus wie viel Provinzen bestellt das Königreich Preussen? — Wie heissen sie? — In welcher Provinz wohnen wir? — In welchem Regierungsbezirk? — In welchem Kreise ? — In welcher Gemeinde ? — Wie liegen die übrigen. Provinzen von unserer heimathlichen Provinz? — Welche grenzen an unsere Provinz und welche nicht? — Gieb die Grösse und Einwohnerzahl des Staates an! — Wie heissen die bedeutendsten Gebirge des Staates? — Wo? — Wie heisst das höchste Gebirge? — Gebet jetzt an, was ihr vom Thier-, Pflanzen- und Mineralreich im Staate wisst! — An welche Seen grenzt der Staat? — Wo? — Welche Provinzen haben viele Landseen? — Wie heissen die Haupt- flüsse des Staates? — In welcher Richtung und durch welche Provinzen Messen sie? — Wie heissen die Hauptstände der Bewohner des Staates? — Wofür sorgt der Nährstand? — der Lehrstand? — der Wehrstand? — Woraus besteht-die Armee? — Wo sind die Kriegshäfen der Marine? — Jeder soll jetzt angeben, zu welchem Stande sein Vater gehört! — Wie heisst unser König? — Wie heissen die höchsten Beamten für den ganzen Staat? —'Für die Provinzen? — Für die Bezirke? — Für die Kreise? — Für die

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 316

1873 - Essen : Bädeker
316 rund umher die Halme, als wenn es Erdbeeren wären. Es fehlte wenig, so hätte er sie noch gegessen, bloß um mir zu zeigen, wie gut die russischen Erdbeeren schmecken.) „Auch Pilze sind in Rußland von allen Sorten und in großer Menge. Man füttert bei uns die Schweine damit, doch giebt es auch schöne Arten für die Menschen. Gras und Heu, das ist noch das ein- zige in diesem Steppenlande, überall Gras und nichts als Gras. Und selbst das einzige, was sie haben, wie schlecht ist es! Holzig, struppig und den größten Theil des Jahres saftlos und vertrocknet. Bet uns giebt's auch Gras, aber so hoch bis zu meiner Bartspitze — und was für Gras! grünes, feines, saftiges und, süßes. Die Kühe werden ganz fett davon und so — so dick. Seht, und in dem allen mitten darin liegt unsere Moskwa, die prächtige und heilige Stadt, mit tausend grünen Kirchenkuppeln und hundert silbernen(und goldenen Thurmspitzen. O, Rußland ist gewiß das erste und beste Land weit und breit. Wenn wir jetzt in Rußland gingen, wie würden wir schön spazieren! Bald an einem Bache, bald in einem Gehölze, bald durch ein Dorf. Und hier müssen wir mehrere Stunden, wie die Wachteln, schnurstracks im Grase hinstreichen, bis wir unser Haus erreichen. Überall Gras und Gestrüppe. Die Sonne brennt uns auf den Kopf, und kein Baum giebt uns Schatten. Und wenn eine Wolke dort uns Regen und Wind senden wird, haben wir keinen Hügel, hinter dem wir uns schützen. Und wenn uns auch die Zunge am Gaumen klebt, der Boden giebt uns auch nicht die kleinste Beere zur Erfrischung." 18. Der Kampf der Wölfe und Pferde in der politischen Steppe. Im Frühjahr, wo die Wölfe aus dem unwirthlichen Winter den größten Hunger mitbringen, sind die Kämpfe zwischen Wolf und Pferd am häufigsten und bedeutendsten. Da die Wölfe die schwächere Partei sind, so entwickelt sich bei ihnen große List und Gewandtheit, bei den Pferden aber ein großer und edler Gemeinsinn, der sie und ihre Kinder gewöhnlich rettet. Daß ein oder mehrere Wölfe bei helllichtem Tage sich in den Tabun (Pferdeheerde) machen, kommt nicht vor; sie wissen recht wohl, daß sie da ohne Rettung verloren wären und von den Pfer- den dem platten Rasen gleich getreten würden. Bei Nacht und unter besonderen Umständen, wenn z. B. die Wölfe zahlreich und die Pferde nicht zahlreich sind, geschieht es wohl, daß ein Rudel Wölfe mitten unter den Tabun geräth, und der Kampf entwickelt sich dann so: Die zunächst angegriffenen Pferde, welche die Wölfe rochen oder ihre leuch- tenden Augen auf der Steppe funkeln sahen, spitzen die Ohren, brausen und wiehern und stoßen Töne durch die Nüstern, die man durch die Nacht weithin pfeifen hört. Auf den ersten Lärm springen sogleich alle nahen Hengste, Walachen und Stuten — denn bei der Wolfsgefahr macht das Geschlecht keinen Unterschied, und aller Muth ist gleich — herbei und setzen gerade auf die Wölfe ein. Diese werden dann durch

3. Realienbuch - S. 47

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 47 die abgaben, die früher in Getreide und Vieh geleistet wurden, mit Geld bezahlt werden dursten; denn auf den Märkten der Städte erhielt er viel mehr Geld für seine Er- zeugnisse als früher. Die arbeiten für die Gutsherrschaft, die „Fronden", waren gering und erstreckten sich manchmal nur auf Instandhaltung der Wege und Drücken, an den zahlreichen kirchlichen Festen herrschte frohes Leben in den Dörfern, und die jungen Leute tanzten fröhlich unter der vorflinde. Die Dleidung der Dauern wurde reicher, und mehrfach mußte ihnen das Tragen ritterlicher Waffen verboten werden. 2. Niedergang, vom l4. Jahrhundert an, als die Dreuzzüge aufgehört hatten und die Besiedelung der östlichen Länder zum Stillstand gekommen war, reichte das ackerland für die wachsende Bevölkerung nicht mehr aus. Durch Erbteilungen wurden die Zinsgüter so klein, daß sie für die Ernährung einer Familie nicht mehr genügten. Der Bauer wurde daher vielfach wieder zum hosarbeiter. Der ärmer und roher werdende Ddel vermehrte die abgaben und Fronden will- kürlich und nahm nicht selten die Zinsgüter unter nich- tigen Vorwänden ganz an sich („Bauernlegen"). Buch an die Dirche und den Landesherrn hatte der Bauer schwere abgaben zu entrich- ten. Er wurde zu den Jagden seines Herrn als Treiber aufgeboten und mußte die Hunde unterhalten; wenn aber das wild feine mühsam bestellten äcker verwüstete, durste er es bei schweren Strafen nicht töten. Damit der Bauer jedoch sein Land nicht verlassen sollte, unter- sagte man den Städten, freilich nur selten. 3. Die freien Dauern. 3n den Bergen der Schweiz, an der Nordsee bei den Friesen und in Westfalen hatten sich freie Bauern erhalten. Sie saßen noch auf eigenem Besitz und hatten Wald und Wild, Wasser und Weide gemeinsam. Sie duldeten keinen Herrn über sich und leisteten niemandem Fronden und abgaben. Mehrmals versuchten benachbarte mächtige Fürsten, sie zinsbar zu machen; aber sie verteidigten tapfer ihre alte Freiheit und schlugen die Ritterheere, die gegen sie ausgesandt wurden. Bäuerin und Bauer (um 1500) nach a. Dürer. Pfahlbürger aufzunehmen. Befolgt wurde das verbot 4. Die heilige Feme. Während sonst überall im Deiche im Namen der welt- lichen und geistlichen Fürsten Recht gesprochen wurde, erhielten sich unter den freien Bauern Westfalens die uralten königlichen Volksgerichte, die auf der früheren Gau- einteilung beruhten (vgl. 5. 18 u. 24), Da es ein allgemeines deutsches Gericht, vor dem auch die vornehmsten erscheinen mußten, nicht gab und im Deiche Ordnung und Sicherheit immer mehr schwanden, dehnte dieses Freigericht seine Wirksamkeit nach und nach über ganz Deutschland aus. Man nannte es die „heilige Feme". Freischöffe
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